Problematische Formulierungen zum Thema Trans*
"Warst du früher eine Frau?" sollte man im Gespräch mit Trans* Menschen nie sagen.
Das ist die Flagge der Trans* Community
Oft kommt es zu problematischen Formulierungen, wenn man über Mitglieder der Trans* Community spricht.
Auch wenn sie unbewusst und ohne böse Absicht verwendet werden, können Fragen wie "warst du früher ein Mann oder eine Frau?" für Trans* Personen verletzend und beleidigend sein oder dazu führen, dass sich die fragliche Person unwohl fühlt. Trans* Menschen sind Menschen, die sich psychisch mit dem Geschlecht identifizieren, das dem eigenen körperlichen Geschlecht entgegengesetzt ist. Häufig geht das mit dem Wunsch nach einer Geschlechtsanpassung einher.
"Transsexualität“ ist der rechtlich korrekte Begriff für Transgeschlechtlichkeit. Einige Trans* Menschen lehnen den Begriff aber ab, da die Endung "sexualität" die körperliche Komponente hervorhebt und zur Hauptsache macht, anstatt auf die psychischen Aspekte einzugehen. Außerdem impliziert die Endung, dass es sich um eine sexuelle Orientierung wie beispielsweise Homosexualität handeln könnte. Deshalb ist Trans* meist die bevorzugte Beschreibung, mit der sich die meisten Anhänger identifizieren können.
Was man nie sagen sollte...
„Geschlechtsumwandlung“: Es gibt keine Geschlechtsumwandlung! Trans*Personen gleichen ihren Körper nur an das eigentliche gefühlte Geschlecht, an ihre Geschlechtsidentität (also das Geschlecht, das sie eigentlich schon immer waren) an.
Richtig wäre: „Geschlechtsangleichung“ oder „geschlechtsangleichende Operation“.
„Wie ein Mann zur Frau wird“: Ein Mann kann nicht zur Frau werden. Man kann nicht seinen Körper tauschen. Das Geschlecht befindet sich zwischen den Ohren und nicht zwischen den Beinen! Eine Transfrau war schon immer eine Frau und wird es auch bleiben, genau so wie ein Transmann schon immer ein Mann war und es immer bleiben wird. Es wird nur der Körper an das eigentliche Geschlecht angeglichen.
Richtig wäre: „Wie eine Frau ihren Körper ihrem Geschlecht angleicht“
„im falschen Körper geboren“: Eine landläufige und beleidigende Phrase, um Transgender zu beschreiben. Allerdings lehnen nicht alle Trans* Personen ihre Körper ab und wenn, dann häufig nur Teile davon, wie zum Beispiel die Geschlechtsmerkmale.
Richtig wäre: „…mit den falschen primären Geschlechtsmerkmalen zur Welt gekommen“
„wurde als Mädchen geboren“ oder „war früher ein Junge“: Nur weil eine Person bei der Geburt als Mädchen oder Junge einkategorisiert wird, muss sie das noch lange nicht sein. Wenn jemand transsexuell ist, dann war man auch früher schon das, als was man sich fühlt und nicht das, was die äußeren Geschlechtsmerkmale dargestellt haben mögen.
Richtig wäre: „…wurde mit weiblichen oder männlichen primären Geschlechtsmerkmalen geboren“
„möchte gern eine Frau sein“: Das deutet an, dass man sich ganz einfach für eine geschlechtliche Identität entscheiden kann. Niemand entscheidet sich für ein anderes Geschlecht. Entweder man ist es oder man ist es nicht. Nur weil jemand mit falschen Geschlechtsmerkmalen zur Welt kam kann man sich nicht dazu entscheiden, dass diese falsch sind und man lieber im anderen Geschlecht leben möchte. Man IST das andere Geschlecht. Kein Mensch der halbwegs bei Verstand ist, würde diesen Weg aus einer Laune heraus gehen.
Richtig wäre: „…fühlt sich als Frau und möchte ihren Körper dem Geschlecht angleichen“
„er“ oder „sie“: Man wählt immer das Pronomen für eine Person, das sie auch selbst für sich nutzt. Auch wenn es früher vielleicht mal ein anderes war und auch wenn man über die Vergangenheit spricht.
"es": "Es" beschreibt Dinge, keine Personen. Das sollte als Erklärung reichen.
