Sankt Martin, Laternen und die Gans
Der 11.11. ist der Martinstag. Unzählige Kinder ziehen mit ihren Laternen teilweise hinter einem Pferd mit Reiter in rotem Mantel durch die Straßen. Warum das Ganze?
Der 11.11. ist der Martinstag. Unzählige Kinder ziehen mit ihren Laternen teilweise hinter einem Pferd mit Reiter in rotem Mantel durch die Straßen. Warum das Ganze?
Um das Jahr 316 nach Christus wurde er geboren. Als Sohn eines römischen Offiziers verpflichtet zum Militär, war sein Lebensweg eigentlich schon vorbestimmt. Dennoch wollte er, so sagt die Überlieferung, eigentlich schon ziemlich früh seinen Dienst niederlegen, da er sich dem Christentum verbunden fühlte. Später schaffte er den Austritt aus dem Militär und wurde schließlich auch Bischof von Tours.
Um seine Person ranken sich die verschiedensten Legenden. Die berühmtste ist die Mantelteilung. Demnach ritt Martin damals als Soldat an einem kalten Wintertag an einem frierenden und hungernden Bettler vorbei.
Martin hatte tiefes Mitgefühl für den Obdachlosen und teilte schließlich mit seinem Schwert den wärmenden Mantel. Eine Hälfte schenkte er dann dem bettelnden Mann und ritt davon.
Später in der Nacht sei ihm dann Jesus Christus als der Bettler im Traum erschienen. Daraufhin ließ Martin sich taufen.
Heutzutage ist St. Martin deshalb in vielen Regionen mit Bräuchen und Traditionen verbunden. Kindergärten und Kirchengemeinden veranstalten jährliche Martinsumzüge, mit (selbst gebastelten) Laternen und Martingänsen. Oft ist damit auch ein geselliges Beisammensein mit Glühwein, Punsch und Plätzchen verbunden.
In katholischen Gegenden ziehen oftmals sogar Kinde mit ihren Laternen von Haus zu Haus und singen für die Menschen. Daraufhin werden sie mit Süßigkeiten belohnt. Das ist unter dem Namen Martinssingen bekannt.
Martinsumzug mit Laterne
Der Lichterzug mit Laternen wird vor allem zu Ehren von Martin als Heiligen durchgeführt. Lichterprozessionen gelten allgemein als Dank, auch im Zusammenhang mit der Ernte. Die Kinder basteln Laternen, manchmal auch aus Rüben, ähnlich dem Halloween Fest.
Oftmals ist ein solcher Laternenzug auch mit einem vorangehenden Martinsspiel verbunden, bei welchem die Legende nachgespielt wird. Darüber hinaus singt man auf dem Weg durch die Straßen die verschiedensten Lieder. Zum Abschluss der Prozession werden Süßigkeiten und Martinsgänse verteilt.
Die Martinsgans
Die Martinsgans ist teilweise eine gebratene Gans, oft wird aber auch ein Gebäck an die Kinder in Form einer Gans verteilt. Der Legende nach wollte Martin nicht Bischof von Tours werden, weshalb er sich in einem Gänsestall versteckt hat. Die Tiere schnatterten aber so laut, dass Martin schließlich aufflog und zum Bischof enttarnt wurde.
Historisch erklärt geht der Brauch aber auf die zu diesem Zeitpunkt anfallenden Lehnsabgaben zurück. Die Schulden wurden oftmals mit Naturalien beglichen, wozu auch schlachtreife Gänse zählen.