In der Elbe bei Kollmar (Kreis Steinburg) suchen Einsatzkräfte nach einem siebenjährigen Mädchen, das dort baden gegangen war. Foto: Jonas Walzberg/dpa
Suche nach Mädchen in Elbe bei Kollmar
In der Elbe bei Kollmar (Kreis Steinburg) suchen Einsatzkräfte nach einem siebenjährigen Mädchen, das dort baden gegangen war. Foto: Jonas Walzberg/dpa
Suchen an Rhein und Elbe

Tote und Vermisste nach Badeunfällen an Seen und Flüssen

Berlin (dpa) - Auch am Wochenende ist es zu tödlichen Badeunfällen an Baggerseen und Flussufern gekommen. In Mannheim etwa ertrank ein acht Jahre altes Mädchen. Ein Rettungstaucher fand das Kind am späten Samstagabend unter der Wasseroberfläche eines Sees. Es starb wenig später in einer Klinik.

In Schleswig-Holstein suchten Einsatzkräfte noch bis tief in die Nacht nach einem vermissten Mädchen in der Elbe. Die Neunjährige war am frühen Samstagabend im Wasser an der Badestelle bei Kollmar nahe Elmshorn verschwunden. Sie wurde nach Polizeiangaben vom Sog mitgerissen.

Von zwei im Rhein bei Duisburg vermissten 13 und 14 Jahre alten Mädchen fehlt weiter jede Spur. Die Jugendlichen hatten am Mittwoch mit einer 17 Jahre alten Freundin im Rhein gebadet und waren plötzlich unter Wasser gezogen und abgetrieben worden. Die 17-Jährige wurde kurz darauf gefunden, starb aber. Die zwei anderen Mädchen blieben bislang verschwunden. Ein Sprecher der Polizei Duisburg sagte am Sonntag, es gebe weiter keine Hinweise auf die Mädchen.

Eine großangelegte Suche nach ihnen mit Tauchern und Hubschraubern war am Donnerstag eingestellt worden. Die Wasserschutzpolizei patrouilliert aber weiter und sucht die Ufer ab, wie ein Sprecher am Samstag sagte. Dabei hätten die Einsatzkräfte ungeachtet des tragischen Badeunglücks auch an den Folgetagen weiterhin viele Schwimmer im Rhein beobachtet.

Etliche Familien hätten auf der Suche nach Erfrischung die Sandbuchten und Ufer bevölkert und ihre Kinder ins Wasser gelassen, sagte der Sprecher. Es sei erschreckend, wie wenig Wirkung das Schicksal der drei Mädchen offenbar auf die Menschen habe. Viele setzen sich trotz ständiger Warnungen tödlichen Gefahren aus. Dass es sogar in geringer Wassertiefe und nahe der Uferbereiche oft zu einer starken Sogwirkung komme, ignorierten viele.

Die Chance, die vermissten 13- und 14-Jährigen zu finden, hatte die Polizei bereits am Donnerstag als äußerst gering eingeschätzt. Zu mächtig sei die Strömung im Rhein, als dass selbst gute Schwimmer dagegen ankämpfen könnten.

Auch die Behörden am Niederrhein und in den benachbarten Niederlanden sind daher alarmiert, falls die Körper dorthin abgetrieben wurden und angeschwemmt werden. Es sei aber auch möglich, dass sie noch nahe der Unglücksstelle beim Alsumer Steig auftauchten.

In Brandenburg, wo es besonders viele Seen gibt, hat der fehlende Schwimmunterricht in der Corona-Pandemie nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) die Zahl der Nichtschwimmer steigen lassen. «Eine große Masse an Nichtschwimmern rennt uns momentan die Türen ein und möchte Kurse belegen, das überfordert uns», sagte der DLRG-Sprecher des Landes. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter kämen an ihre Grenzen. Alle Rettungsorganisationen und Schwimmschulen versuchten das auszugleichen, doch das werde wegen beschränkter Kapazitäten in den Schwimm-und Freibädern schwierig.

© dpa-infocom, dpa:210620-99-69597/3