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Tierische Rettung

Hündin Sally rettet Senior vor Erfrierungstod

Die Mischlings-Hündin Sally wird dank ihrer Aufmerksamkeit und ihres sechsten Sinnes zur Heldin und rettet einem dementen Senior das Leben.

Die tierische Rettung

Als der 40-Jährige Hundebesitzer Oliver Brecht aus Beiningen morgens von seiner Schicht nach Hause kam, ging er wie üblich mit seiner eineinhalb jährigen Hündin Sally eine Runde, bevor er sich zum Schlafen hinlegen wollte. „Es war stockdunkel und sehr kalt“, erinnert sich Brecht.

Als er hinter der Werkshalle von Asys am südlichen Ortsrand unterwegs gewesen war, sei Sally plötzlich in eine Wiese gesprungen und habe sich hingelegt, gejault und gejammert. „Sie hat nicht mehr aufgehört. Ich hab mich umgeschaut, aber nichts gesehen.“ gibt der 40-jährige an. Er wollte weitergehen, aber seine sonst so gehorsame Hündin reagierte auf keinen Befehl und blieb liegen. Deshalb beschloss er nachzusehen. 

Nach kurzer Orientierung erkannte er den Grund für Sallys außergewöhnliches Verhalten. Er entdeckte einen alten Mann der, nur in Pyjama und Socken gekleidet, herumirrte. Da es sehr kalt war, und der Mann nass war, beschloss Oliver Brecht den Senior mit nach Hause zu nehmen, wo er den Rettungswagen rief. Es stellte sich heraus, dass der aufgefundene Mann in Beiningen wohnt und an einer Demenzerkrankung leidet.

 

 

Sallys sechster Sinn

Sally war aber nicht nur für den Senior eine Rettung. Ihr Besitzer Oliver Brecht leidet an Clusterkopfschmerzen, die auch unter dem Begriff "Suizid-Kopfschmerzen" bekannt sind. Einzig und allein medizinischer Sauerstoff können ihm bei einem Anfall helfen und die Schmerzen verhindern oder zumindest abschwächen. 

Brecht leidet unter der chronischen Version der Clusterkopfschmerzen, was bedeutet, dass die Attacken vier bis fünf Mal am Tag auftreten und zwischen einer halben Stunde und drei Stunden dauern können. Meist kommen die Attacken jedoch erst nachts, wenn Brecht schläft. Da kommt Sally wieder ins Spiel. 

Irgendwann begann die Hündin nachts auf sein Bett zu hüpfen und ihn zu wecken. Zu Beginn dachte er, dass die Hündin der Auslöser für die Kopfschmerzen sei, dann kam er auf die Idee, dass sie ihn warnen wollte. Hunde können Clusterkopfschmerzen nämlich riechen. Sie riechen die kleinsten Veränderungen in der ausgeatmeten Luft der Betroffenen. So können speziell ausgebildete Hunde zum Beispiel auch Diabetes-, Epilepsie- oder Krebspatienten helfen. 

Sally macht jetzt eine Ausbildung zum Assistenzhund. Damit kann sie ihrem Besitzer, und vielleicht auch anderen Menschen, bald noch besser helfen. „Sie ist wirklich ein Geschenk“, betont Oliver Brecht. Und das glauben wir ihm.