Führerschein
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Bald verschärfte Führerscheinregeln?

EU-Politiker schlagen verschärfte Führerscheinregeln vor. Davon wären vor allem Fahranfänger und Senioren betroffen.

Im Mai hatte die EU-Kommission eine Reform der Führerschein-Richtlinie präsentiert, bei dem zum Beispiel bei über 70-Jährigen regelmäßig die Fahrtauglichkeit überprüft werden soll oder einige Regeln in der EU vereinheitlicht werden soll. Jetzt hat sich der Verkehrsausschuss des Europaparlamentes der Reform angenommen und schlägt dabei sehr drastische Verschärfungen vor. Diese werden aktuell stark diskutiert und kritisiert.

Nachts fahren verboten

Die Grünen-Politikerin Karima Delli aus Frankreich hat einen Entwurf zur Überarbeitung der Führerscheinregeln vorgeschlagen. In diesem schlägt sie verschiedene Verschärfungen vor, darunter auch ein Fahrverbot von 00 bis 06 Uhr für Fahranfänger. Außerdem soll es eine extra Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h für Fahranfänger geben.

Neuer Führerschein für SUVs

Ein weiterer Punkt in dem Entwurf von Delli ist der Führerschein B+ für SUVs. Das bedeutet, der reguläre Führerschein ist nur noch gültig für PKWs bis 1,8 Tonnen. Darunter fallen dann aber leider nicht nur die großen Geländewägen, sondern auch viele Elektroautos. Diese wiegen wegen ihrer großen Stromspeicher auch oft mehr. Der neue Führerschein ist dann auch erst ab 21 Jahren zu erhalten. 

Überprüfung des Führerscheins

Diese Diskussion wurde schon öfter geführt und auch die Grünen-Politikerin greift sie in ihrem Entwurf auf: Die Erneuerung des Führerscheins bei Senioren. Ganz konkret fordert sie eine Gültigkeit des Führerschein für über 60-Jährige von 7 Jahren, von über 70-Jährige von 5 Jahren und der Führerschein von über 80-Jährigen ist nur noch 2 Jahre gültig. Nach Ablauf muss dann immer eine ärztliche Untersuchung oder Fahrtauglichkeitsprüfung stattfinden.

Eine ärztliche Untersuchung fordert sie aber nicht nur für Senioren, sondern auch für chronisch kranke Menschen, alle 10 Jahre für jeden Führerscheininhaber und für Fahranfänger, bevor diese mit dem Führerschein beginnen. 

Für Fahranfänger soll es besonders knifflig werden: Diese sollen nach Ablaufen der Probezeit eine erneute Fahrprüfung machen müssen. 

Geschwindigkeitsbegrenzungen

Je nach Art des Führerscheins und abhängig von dem gefahrenen Fahrzeug, soll es laut Delli strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen geben. Aber auch spezielle Geschwindigkeitsbegrenzungen nur für Fahranfänger seien sinnvoll. 

Neues Punktesystem

Ein ziemlich großer Punkt im Entwurf der Politikerin ist der "12-Punkte-Führerschein". Die Idee dahinter ist, dass jeder Führerschein 12 Punkte hat. Bei jedem Verstoß werden dann ein oder mehrere Punkte abgezogen. Wenn auf dem Führerschein keine Punkte mehr sind, dann muss man ihn abgeben. 

Der Entwurf enthält noch mehr Punkte. Dies ist lediglich ein kleiner Auszug davon.