2070 statt 2030

40 Jahre Verspätung

Der Deutschlandtakt soll das Bahnfahren attraktiver machen und auch zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Ursprünglich sollte er 2030 eingeführt werden, nun wird verschoben.

Der Deutschlandtakt, der dazu beitragen sollte, das Bahnfahren attraktiver und pünktlicher zu machen, wird sich laut dem Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Michael Theurer, um Jahrzehnte verzögern. Ursprünglich war die Einführung im Jahr 2030 geplant, aber nun könnte es bis zum Jahr 2070 dauern, bis das Projekt umgesetzt wird.

Der Deutschlandtakt sollte den Fernverkehr zwischen großen Metropolregionen mit einem Halbstundentakt enger takten und den Fern- und Regionalverkehr besser aufeinander abstimmen, um das Bahnfahren auch in ländlicheren Regionen attraktiver zu machen. Um dies zu erreichen, sind umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten an vielen Hauptstrecken in Deutschland erforderlich, da sie derzeit völlig überlastet sind und zahlreiche Verspätungen verursachen.

Diese mögliche Verzögerung der Modernisierung der Bahninfrastruktur könnte auch die Klimaziele der Bundesregierung gefährden, da die Verkehrswende eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieser Ziele spielt. Deutschland muss bis 2030 die CO₂-Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 senken. Im vergangenen Jahr wurde das Ziel jedoch um elf Millionen Tonnen verfehlt.